Workaholic vs. Work-Live-Balance –Erkenntnis nach 17 Jahren Unternehmertum
Generationenkonflikt
Die meisten älteren Menschen sind der Auffassung, dass man so viel wie möglich arbeiten sollte und haben dazu ein positives Mindset. Generation Z wird hingegen oft so dargestellt, als wenn sie nur noch Freizeit haben möchte. Dies kann man als extreme Auslegung der Work Live Balance betrachten. Nach 17 Jahren als Unternehmer bin ich selbst durch verschiedene Phasen gelaufen und möchte heute über mein Resümee berichten.
Eigene Erfahrungswerte
Von Anfang an war ich der Auffassung, dass beim Start eines Projektes / Unternehmens erst einmal alle verfügbare Energie in das Business fließen sollte, die man aufbringen kann. Wenn das Unternehmen / Projekt dann erst einmal läuft, kann man über mehr Freizeit nachdenken.
Auszeit nehmen
Wenn Dein Unternehmen stabil läuft bzw. Dein Projekt umgesetzt wurde und Erfolge erzielt, solltest Du Dir erst einmal eine Auszeit nehmen. Du solltest Deinen ersten Erfolg unbedingt bewusst genießen. Du solltest das feiern, weil Du sonst das Gefühl nicht loswirst, in einer Endlosschleife gefangen zu sein.
Erwartungsdruck abmildern
Selbst wenn Dein erster Erfolg nicht so groß ausfällt, wie Du erwartet hast oder Dein Projekt noch nicht optimal läuft, gönne Dir eine Pause zum Reflektieren und erholen. Denn nach einigen Monaten voller Anspannung und Power ist Dein Energielevel am Boden und Du musst es dringend erst einmal wieder aufladen. Im besten Fall mindestens einen Monat.
Grenzen setzen und beachten
Für mich sind diese Pausen nach einzelnen Abschnitten ganz wichtig, denn ich neige dazu, einfach über meine Grenzen hinaus zu gehen. Deshalb habe ich mit meinem Körper die Absprache getroffen, Signale zu senden, wenn ich mich überfordere. Vor Jahren ist es mir mehrfach passiert, dass ich derartig ausgepowert war, dass ich dann 1 bis 2 Wochen total ausgefallen bin, weil nichts mehr ging.
Arbeitsplanung
Ich plane meine Aufgaben für das ganze Jahr im Voraus. Diese schreibe ich als Übersicht auf meine Wandtafel, damit ich sie stets im Blick habe. So habe ich immer einen Überblick über meine noch zu erledigenden Aufgaben und sehe auch bei jedem Blick den Fortschritt.
Nachteile meiner Fokussierung
In der Zeit einer Projektumsetzung arbeite ich jedoch so intensiv, dass ich quasi im Tunnel stecke und oft auch alles andere vernachlässige, wie Schlaf und Ernährung. Dafür habe ich inzwischen gelernt, nach jeder Anspannungsphase eine Pause einzulegen. In dieser Zeit gönne ich mir die Ruhe für Hobbys, Entspannung und Familie. Dies ist meine Art, mit meinen Schwächen umzugehen, über der Arbeit alles andere zu vernachlässigen.
Meine Rahmen
Dieser Rahmen, den ich mir selbst setze, rettet mich davor, ausschließlich im Hamsterrad meine Projekte zu konzipieren und hochzuziehen, bis ich im wahrsten Sinne des Wortes umfalle. Ich arbeite hier noch laufend an mir, mich nicht zu überfordern. Aber von Jahr zu Jahr wird es besser, da ich auch langsam feststelle, dass die Energie mit fortschreitenden Jahren nicht unendlich ist.
Feedback
Schreibe mir also gern Deine Meinung dazu. Wie gehst Du an Deine Projekte heran und neigst Du auch zu Überarbeitung? Wie handhabst Du diese Situationen?